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Galvanische Beschichtungen und Abkürzungen für galvanische Überzüge
Galvanische Beschichtungen von Sonderschrauben

Korrosionsbeständigkeit für Schrauben und andere Verbindungselemente

Galvanische Beschichtungen von Sonderschrauben

Korrosionsbeständigkeit für Schrauben und andere Verbindungselemente

Galvanische Beschichtungen für Schrauben und Verbindungselemente

Abkürzungen für galvanische Überzüge

Galvanische Überzüge, auch bekannt als galvanische Beschichtungen oder galvanische Veredelungen, sind eine Art von Oberflächenbehandlung, die dazu dient, die Korrosionsbeständigkeit von Schrauben und anderen Verbindungselementen zu verbessern.

Bei der galvanischen Beschichtung wird durch ein elektrolytisches Bad Strom geschickt. Am Pluspol (Anode) befindet sich das Metall, das aufgebracht werden soll (z. B. Zink oder Nickel), am Minuspol (Kathode) der zu beschichtende Gegenstand. Der elektrische Strom löst dabei Metallionen von der Verbrauchselektrode ab und lagert sie durch Reduktion auf der Ware ab. So wird der zu veredelnde Gegenstand allseitig gleichmäßig mit Kupfer oder einem anderen Metall beschichtet. Je länger sich der Gegenstand im Bad befindet und je höher der elektrische Strom ist, desto stärker wird die Metallschicht (z. B. Zinkschicht).

Galvanische Überzüge bieten mehrere Vorteile. Sie verbessern die Korrosionsbeständigkeit, können die Lebensdauer der Verbindungselemente verlängern und können auch das Aussehen der Teile verbessern. Darüber hinaus können sie dazu beitragen, die Reibungseigenschaften der Teile zu verbessern, was ihre Leistung verbessern kann.

Hier sehen Sie ein Beispiel von Abkürzungen für galvanische Überzüge anhand einer Schraube M8 x 25 - A2L.

Überzugsmetall (Tabelle 1)
Überzugsmetall Kennbuchstabe
Kurzzeichen Element
Zn Zink A
Cd* Cadmium B
Cu Kupfer C
CuZn Kupfer-Zink D
Ni b* Nickel E
Ni b Cr r* Nickel-Chrom F
CuNi b* Kupfer-Nickel G
CuNi b Cr r* Kupfer-Nickel-Chrom H
Sn Zinn J
CuSn Kupfer-Zinn K
Ag Silber L
CuAg Kupfer-Silber N
ZnNi Zink-Nickel P
ZnCo Zink-Cobalt Q
ZnFe Zink-Eisen R

Die Verwendung von Cadmium ist in bestimmten Ländern eingeschränkt
*Der ISO-Klassifikationscode ist in ISO 1456
Schichtdicke (Tabelle 2)
Schichtdicke Kennzahl
ein Überzugsmetall zwei Überzugsmetalle*
keine Schichtdicke vorgeschrieben - 0
3 - 1
5 2 + 3 2
8 3 + 5 3
10 4 + 6 9
12 4 + 8 4
15 5 + 10 5
20 8 + 12 6
25 10 + 15 7
30 12 + 18 8

*Die für das erste und zweite Überzugsmetall festgelegten Dicken gelten für alle Kombinationen von Überzügen mit der Ausmnahme, dass Chrom die oberste Schicht ist, die immer eine Dicke von 0,3 µm hat.
Nachbehandlung und Passivierung durch Chromatieren (Tabelle 3)
Glanzgrad Passivieren durch Chormatieren*
Eigenfarbe
Kennbuchstabe
matt keine Farbe A
matt bläulich bis bläulich irisierend² B
matt gelblich schimmernd bis gelbbraun, irisierend C
matt olivgrün bis olivbraun D
blank keine Farbe E
blank bläulich bis bläulich irisierend² F
blank gelblich schimmernd bis gelbbraun, irisierend G
blank olivgrün bis olivbraun H
glänzend keine Farbe J
glänzend bläulich bis bläulich irisierend² K
glänzend gelblich schimmernd bis gelbbraun, irisierend L
glänzend olivgrün bis olivbraun M
hochglänzend keine Farbe N
beliebig wie B, C oder D P
matt braunschwarz bis schwarz R
blank braunschwarz bis schwarz S
glänzend braunschwarz bis schwarz T
alle Glanzgrade ohne Chromatieren³ U

*Passivieren ist nur bei Zink- oder Cadmiumüberzügen möglich
²Gilt nur für Zinküberzuge
³Beispiel für einen solchen Überzug: A5U

Hinweis:
Wenn die Bauteilhärte über 320 HV bzw. die Zugfestigkeit Rm über 1.000 MPa liegt, ist eine Überprüfung des Herstellprozesses unter Anwendung einer Prüfung zur Erkennung von Wasserstoffversprödung durchzuführen. Generell sollte hier von einer galvanischen Beschichtung ganz abgesehen werden um die Gefahr eines Wasserstoffsprödbruches ausschließen zu können.
Soll trotzdem eine galvanische Beschichtung aufgebracht werden, so müssen die Teile spätestens 4 Stunden nach der galvanischen Behandlung bei ca. 200°C und ca. 6 Stunden getempert werden. Durch die nachträgliche Wärmebehandlung wird das Risiko einer Wasserstoffversprödung vermindert, eine vollständige Beseitigung kann aber nicht garantiert werden.

Quellen:
  • DIN EN ISO 4042 - Verbindungselemente - Galvanische Überzüge
  • DIN EN ISO 15330 - Verbindungselemente - Verspannungsversuch zur Entdeckung von Wasserstoffversprödung - Verfahren mit parallelen Auflageflächen
  • DIN EN ISO 1456 - Metallische und andere anorganische Überzüge - Galvanische Überzüge aus Nickel, Nickel plus Chrom, Kupfer plus Nickel und Kupfer plus Nickel plus Chrom
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Galvanotechnik (09.09.2011)